Am Samstag, den 5. Mai war einiges los in St. Anna. Die Rettungshundestaffel Saar-Pfalz probte in unserer Einrichtung den Ernstfall. Die Hunde sollten ein „Opfer" im Dorf suchen und ein anderes im Wald. In einem ausgewählten Zimmer wurde ein sogenanntes „Scent" vorbereitet, das heißt persönliche Dinge mit der DNA der „vermissten" Person wurden steril in einen Beutel verpackt. Nun waren die Hunde an der Reihe, die Notfall mäßig informiert waren und sich schon auf dem Gelände befanden. Herr Hehl, der Einsatzleiter und ehemaliger Diensthundeführer bei der Polizei war, setze nach der Einsatzbesprechung den Hund „Sunny" (ein Flat Coated Retriver) mit seiner Führerin Frau Warken und ihren back ups (das sind zwei Begleiter, die für die Sicherheit der Führerin und des Hundes sorgen und bei Bedarf auch den Verkehr anhalten) auf die Spur des Gesuchten. Alle Hundeführerinnen und Führer haben außerdem noch eine Erste Hilfe Ausbildung und einen Notfallkoffer dabei. Ich fragte mich, wie soll eine Hautschuppe, die so klein ist, dass man sie mit bloßem Auge nicht sieht, so lange weiterexistieren, oder ein gebrauchtes Kaugummi noch genug Geruch für einen Hund produzieren um eine verschwundene Person zu finden? Aber, dass ich mir das nicht vorstellen konnte, heißt ja nicht, dass es nicht doch möglich ist. Unser Bürgermeister Herr Michael Adam war an dieser Aktion auch sehr interessiert und so folgten wir dem Gespann. Sie legten ein ordentliches Tempo vor, aber wir blieben dran und wurden mit vielen interessanten Information über die Arbeit der Hundestaffel von Herrn Hehl versorgt. Schon nach kurzer Zeit (es regnete mal wieder) fand Sunny sein „Opfer". Sofort wurde das Geschirr abgelegt, was für den Hund bedeutet, dass die Aktion beendet ist. Natürlich wurde nicht an Lob und Leckerlis gespart. Das nächste „Opfer" wurde im Wald hinter der Einrichtung gesucht. Los ging es mit Rocco (Labrador Border Collie Mischung), ein Personensuchhund und seiner Führerin Frau Eicher. Auch er erschnüffelte sich recht schnell den Weg in den Wald. Als es dann in unwegsames Gelände ging übernahm Toni (spanischer Terrier) die Suche. Toni ist nämlich ein Flächensuchhund, der ohne Geschirr die Suche aufnahm. Auch er war sehr schnell erfolgreich und meldete mit lautem Gebell, dass er den Gesuchten gefunden hatte. Beim Abschlussgespräch in der Cafeteria wurden alle sehr gelobt für einen erfolgreichen und disziplinierten Einsatz. Nicht zu vergessen, eine Seelsorgerin ist ständig vor Ort um die Hundeführer seelsorgerisch zu begleiten falls der Hund zwar erfolgreich war, aber das Opfer schon tot ist. Bisher hatte ich mehr wenig Gedanken über die Suche nach verschwunden Personen gemacht .Für uns war in solchen Situationen (Gott sei Dank bisher sehr wenige) die Polizei zuständig, die uns auch immer hilfreich zur Seite standen. Aber die Rettungshundestaffel ist tatsächlich in der Lage verschwundene Personen sehr viel schneller zu finden, als dass Menschen das können, deren Möglichkeiten doch sehr beschränkt sind. Wir müssen schon sehr dankbar sein für Hundehalter, die mit ihren Hunden sehr viel Freizeit, für Training und Einsätze investieren um Vermisste zu suchen und zu finden. Und diese Einsätze erfolgen auch noch kostenlos. Es vermittelt mir eine gewisse Sicherheit, dass bei Bedarf (der hoffentlich nie eintritt) sofort Hilfe bei der Rettungshundestaffel Saar-Pfalz geordert werden kann. Vielen Dank für diesen Probeeinsatz und den ehrenamtlichen Einsatz an die Hundeführer und ihre Hunde.
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